…und wie gehe ich in der Öffentlichkeit damit um?
Das war das Thema des Workshops am 29. Januar 2015,
zu dem wir Interessierte und Betroffene eingeladen hatten.
Referentin war Michaela Bock , die als Trainerin für Selbstschutz und Selbstbehauptung arbeitet.
Das Thema erwies sich als sehr komplex und ist offensichtlich für viele Schulbegleier, Therapeuten, Eltern etc. eins Dauerbrenner.
Nach einer allgemeinen Einführung (Die Würde des Menschen, Grenzen setzten…) ging es um spezielle Situationen in der Öffentlichkeit, in denen andere sich über den behinderten Menschen abfällig außern – wie verhalte ich mich, was drücke ich durch Körpersprache aus, wann ist es Zeit, sich verbal zu äußern?
Michaela Bock stellte mögliche Antworten vor, z.B.
„Die Art und Weise wie Sie mit mir sprechen, gefällt mir nicht, ändern sie das“. Oder
„Ich wüßte nicht, was sie das angeht.“ Ende der Ansprache. Evtl. stur wiederholen.
Nicht diskutieren, streiten oder verteidigen.
In der anschließenden Gesprächsrunde ging es auch um Situationen,
wo sich das Kind auffällig und eindeutig „daneben“ benimmt, z.B. wenn es beim Einkaufen die Regale leer räumt. Da hilft es ja nichts, zu tun als ob das alles passt. Besser wäre auf Hinweise so zu reagieren:
„Gut beobachtet,- ja, das sehe ich selbst, dass sein Verhalten nicht angemessen ist.
Aber es ist trotzdem unsere Angelegenheit.“
Es gab auch vereinzelt Eltern, die noch keine schlechten Erfahrungen gemacht haben.
Letztlich kamen wir zu dem Ergebnis, dass man unterscheiden muss zwischen Menschen, die generell provozieren und solchen, die sich über Autismus aufklären lassen.
Da ist es dann hilfreich, eine Karte oder einen Flyer dabei zu haben, auf der Autismus kurz und knapp erklärt ist, weil man selbst nicht immer dazu in der Lage ist.
Auf unserer Homepage sind solche Kurzinformationen als Download zu finden.
Ute Haller