In den letzten drei Jahren arbeiteten viele Personen aus unterschiedlichen Perspektiven und zum größten Teil ausschließlich ehrenamtlich an den Handlungsempfehlungen für die Bayerische Autismus-Strategie.
„Im Fokus steht, die Lebensqualität für Autistinnen, Autisten und deren Angehörigen zu verbessern und zwar über die gesamte Lebensspanne in allen Lebensbereichen“, erklärt Stefan Bauerfeind, unser 1. Vorsitzender und Moderator der Projektgruppe der Angehörigen.
„Da das Autismus-Spektrum so vielfältig ist, galt es, möglichst viele Sichtweisen einzubinden. Besonders bereichernd und ausgesprochen gut geklappt hat dabei die Zusammenarbeit mit der Projektgruppe der Autistinnen und Autisten. Den ProjektgruppenteilnehmerInnen der AutistInnen und Angehörigen möchte ich an dieser Stelle auch nochmal ausdrücklich für ihr großartiges, ehrenamtliches Engagement danken.“
Die 30 Themenfelder der Handlungsempfehlungen decken die Lebenswirklichkeit vieler AutistInnen und deren Familien ab. „Einigen Themenfeldern konnten wir als Angehörige gemeinsam mit den AutistInnen erst die entsprechende Gewichtung innerhalb der Handlungsempfehlungen verleihen, z.B. den Themen Transition und dem sog. herausfordernden Verhalten,“ erklärt Stefan Bauerfeind weiter.
So sind die über 300 Seiten starken Empfehlungen, die nun der Politik übergeben wurden, ein noch unverbindlicher Leitfaden, der in die Gesetzgebung einfließen soll und damit wichtige Elemente der Grundversorgung für Autistinnen, Autisten und deren Familien festschreibt.
„Aus den Handlungsempfehlungen wird nun die Autismus Strategie entwickelt, welche dann im Sommer 2022 im Landtag verabschiedet werden soll. Wir werden, den laufenden Prozess bis dahin weiter partizipativ begleiten“, erklärt unser Vorsitzender weiter, „allerdings wollen wir nicht bis nächstes Jahr mit der Umsetzung warten, sondern wollen wichtige Themen, die Netzwerkarbeit und strukturelle Neuausrichtung bereits jetzt bei uns in der Region anstoßen. Für viele Veränderungen braucht es noch viel mehr Aufklärung und dann den guten Willen, vor Ort etwas zu verändern.“
Nachdem wir uns als Verein in der Bayerischen Autismus-Strategie mit unserem Input eingebracht haben und hoffen, dass dieser in der politischen Gesetzgebung umgesetzt wird, werden wir uns nun wieder verstärkt auf die Arbeit vor Ort konzentrieren, bekannte und neue Netzwerkpartner ansprechen und kreativ werden in der Umsetzung der Handlungsempfehlungen in Franken.